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In Köln sagt man: Fastelovend zesamme

Viel zulange schon dürsten die Kölschen nach Straßenkarneval, Kostümbällen, Rosenmontagszug und gemeinsamen Feiern. Manch einer glaubt sogar, verlernt zu haben, wie richtig Fastelovend gefeiert wird. Nicht so die kölschen Freundinnen Änni, Stina, Liss und Jriet. Für sie ist der Fastelovend Lebensmittelpunkt und ihr Herz schwappt über, wenn et Trömmelche jeiht. Die vier Frauen haben es in ihren Genen, das besondere kölsche Gefühl mit der Sehnsucht nach Konfetti in der dunklen Jahreszeit, das die Menschen im Rheinland zu einem einzigartigen Völkchen macht.

 

Abtauchen in die Vergangenheit

Doch warum ist das so und wo kommt das her? Warum halten die Freundinnen trotz vieler Zauderer am traditionellen Karneval fest und planen voller  Zuversicht ihren Fastelovend? Die Erklärung findet sich in ihre jeweiligen Familiengeschichte. Alle engagieren sich seit Generationen in den großen Kölner Gesellschaften und Organisationen: „Festkomitee Kölner Karneval“, „Rote Funken“, „Hellige Knäächte un Mägde“ und „Die Große von 1823“. Mütter, Großmütter und Urgroßmütter gaben diese Liebe weiter. An den Wurzeln wollen die vier Frauen im Jubiläumsjahr 2023 anknüpfen, schlüpfen in die Rollen ihrer Vorfahren und machen sich gemeinsam auf den Weg in die Vergangenheit.

 

Buntes Karnevalstreiben vor 200 Jahren

Wir erleben mit ihnen eine Rückschau auf die Gründung des Kölschen Karnevals vor genau 200 Jahren. Damals waren es die Preußen, die das bunte Treiben am Rhein unterbinden wollten. Änni und Stina feiern mit den Marktleuten und Handwerkern als Lappenclowns und Hanswurste kunterbunt kostümiert wilde Partys. Liss und Jriet treffen sich mit der bürgerlichen Gesellschaft zu vornehmen Maskenfesten. Beide Gruppen eint der plötzlich notwendige Kampf gegen die Preußen, denen jeder Frohsinn ein Dorn im Auge ist.

Allen Preußen? Nein! Der preußische Sekretär Otto von Stiesel findet Gefallen an dem zwanglosen Treiben. Die vier Frauen setzen mithilfe des jungen Mannes eine Idee um. Sie suchen das Verbindende, wollen das steife Amüsement aufbrechen und gleichzeitig das wilde Feiern in Bahnen lenken: Ein „Festordnendes Komitee“ soll die Zügel in die Hand nehmen. Liss will ihren Mann überreden, das zu übernehmen.

 

Zusammen gegen die preußischen Spaßverderber

Jriet, die ihren Mann gerne im Frack sieht, wird zur Mutter der „Große von 1823“. Änni lässt die Stadtsoldaten, im Volksmund „Rote Funken“ genannt, auferstehen und Stina überzeugt ihre Tanzgruppe „Hellige Knääche und Mägde“ von einem Engagement im Karneval. Gemeinsam erfinden sie einen „Held Karneval“, den ersten Rosenmontagszug und allerlei Lustbarkeiten. Trotz mancher Zankereien sowie vieler Verwechslungen und Missverständnisse steht man zesamme, wenn es gegen die preußischen Spaßverderber geht. Dann wird es ernst. Die Preußen verbieten tatsächlich das gesamte karnevalistische Treiben mit neuen Lärmschutzgutachten, Pferdeverboten, Sicherheitsbedenken und allen nur denkbaren Gesetzen.

 

Unterstützung von Friedrich Wilhelm III.

Da trifft es sich gut, dass auch die kölschen Frauen im Klüngeln gut bewandert sind und mit ihren „Verbindungen“ einer Kölner Delegation einen Termin beim König der Preußen, Friedrich Wilhelm III., verschaffen. Die Kölner Delegation verspricht, auf dem Heumarkt „demnächst“ eine schöne Reiterstatue des Kaisers zu errichten.

König Friedrich Wilhelm III. schickt seine „Gurkentruppe“ in den Spreewald und verkündet: „Steckt in die Gewehre eine rote Rose, nehmt die Munitionstaschen und werft damit Süßigkeiten unters Volk. Die „Roten Funken“ sollen über die Moral und den Anstand in Köln wachen und als Hüter des Brauchtums die nächsten 200 Jahre für Ruhe, Frieden und Gleichgewicht sorgen. Immer, wenn ich oder einer meiner Nachfolger eine Auslandsreise nach Rom, Amerika oder in die Wüste mache, sollen die Roten Funken uns begleiten.“ Jetzt kann der erste Rosenmontagszug stattfinden. „Die Große von 1823“ begleitet den „Held Karneval“.

Heinrich Heine hält für die Nachwelt fest, dass dieser Fastelovend erstmalig das einfache Volk und die gehobenen Stände beim Maskenzug zusammengeführt hat. Alle feiern zusammen Karneval, die „Hellige“ tanzen und die „Roten Funken“ marschieren, die Mitglieder der „Großen Kölner“ und das „Festordnende Komitee“ stellen sich bescheiden in den Hintergrund.

 

Liebgewonnene Charaktere der Vorjahrsproduktion

Lajos Wenzel, Autor und Regisseur, setzt mit dem Divertissementchen „ZICK 200 JOHR! FASTELOVEND! ZESAMMESTONN!“ die Geschichte und die liebgewonnenen Charaktere aus dem Stück des Vorjahres „Napoleon en Kölle“ weiter fort. Die Spielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“ schenkt damit dem organisierten Karneval und allen Jubiläumsgesellschaften ein Divertissementchen zum 200. Geburtstag und feiert diese ganz besondere Session auf Zillche-Art: nach historischen Vorlagen, aber mit viel Phantasie, Musik und viel kölschem Herz.

Natürlich ist in einem Zillchen geschichtlich nicht alles ganz so exakt wie es angeblich gewesen sein soll. Auch wenn 1823 die Teilnahme am ersten Rosenmontagszug nur für Vermögende erschwinglich war, so darf das „Zillche“ – seiner Zeit voraus – den Traum von einem besseren Miteinander träumen, in dem die großen Traditionsvereine und das Festkomitee zusammen an einem Fastelovend für alle arbeiten.

 

Fastelovend es nur schön, met all zesamme

In schneller Szenenfolge zeigen rauschende Bilder, große Chorauftritte und phantasievolle Kostüme die Geschehnisse rund um den ersten Rosenmontagszug. Mit dem Besten aus Oper, Musical, Pop, Rock, Klassik und kölschen Tönen wird das Divertissementchen eine Antwort auf die heute omnipräsente Frage finden: Warum feiern wir den Karneval und warum ist er am schönsten so, wie wir ihn gern erleben? Auf der Straße, mit Musik, Pappnas und viel Hätz, wo mer nit allein un nur für sich fiert? Die Antwort: Fastelovend es nur schön, met all zesamme!

 

Eckdaten

Karten-Vorverkauf: Ab Freitag, den 05. September 2022, KölnTicket
Spielort: Oper Köln im StaatenHaus, Rheinparkweg 1, 50679 Köln
Weitere Informationen unter: www.kmgv.de

 

Oper Köln freut sich auf das neue „Zillche“

„Das Divertissementchen ist fester Bestandteil und einer der Höhepunkte der Spielzeit im StaatenHaus. Diese besondere Partnerschaft weiterführen zu können ist ein Privileg für mich. Bereits Anfang des Jahres durfte ich das Divertissementchen das erste Mal erleben und war begeistert von der einzigartigen Atmosphäre! Daher freue ich mich schon sehr auf die kommende Produktion, gerade im Hinblick auf den besonderen Anlass: 200 Jahre Kölner Karneval!“, so Hein Mulders, der neue Intendant.

 

Der Autor und Regisseur: Lajos Wenzel

Der 1979 im Rheinland geborene Regisseur Lajos Wenzel ist seit 2010 für die Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer-Gesang Vereins tätig. Seit 2016 trägt er die künstlerische Verantwortung als Regisseur, Autor und Produktionsleiter für das Divertissementchen. Nach abgeschlossenem Schauspielstudium in Berlin und mehrjähriger Gastiertätigkeit in ganz Deutschland lebt er mit seiner Familie im Bergischen.

Seine bisher über 50 Regiearbeiten begannen in den Jahren 2007 bis 2012, in denen Wenzel künstlerischer Leiter der Kammeroper Köln war. Von 2009 bis 2011 leitete Wenzel die Kinderopernfeste am Festspielhaus Baden-Baden und baute seinen Erfahrungsschatz in der Musiktheaterregie in den Jahren 2010 und 2011 als künstlerischer Leiter des Festivals „Monschau Klassik“ weiter aus. Von 2012 bis 2017 war Lajos Wenzel stellvertretender Intendant des Jungen Theaters Bonn. Seit Sommer 2017 ist er freier Regisseur mit Inszenierungen im Schlosstheater Neuwied, dem Bonner Contra-Kreis-Theater („Terror“, „Der Messias“ und „Amadeus“). Seit 2019 ist Lajos Wenzel Intendant der Landesbühne Rheinland-Pfalz im Schlosstheater Neuwied.

 

Der Arrangeur: Thomas Guthoff

Thomas Guthoff studierte in Essen Klavier und Kirchenmusik und betreibt seit 1989 sein eigenes Tonstudio mit angeschlossenem Musikverlag und Label. Der Musiker ist als Komponist, Arrangeur und Tonmeister tätig und arbeitete bisher mit Künstlern wie Karel Gott, Udo Lindenberg, Stefanie Heinzmann oder Roy Black sowie mit Institutionen wie dem Zirkus Roncalli, dem Beethoven Orchester Bonn, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg oder den Bochumer Symphonikern.

2013 erhielt Thomas Guthoff einen Lehrauftrag an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe im Fach „Digitale und analoge Aufnahmetechnik“. Bereits seit 2000 arbeitet Thomas Guthoff als Arrangeur, Korrepetitor und Pianist für Chor und Orchester der Cäcilia Wolkenburg an der Oper in Köln. Als Musiker leitet er die Band „Westwood Slickers“, die bei den Aufführungen die Bergischen Symphoniker verstärkt.

 

Die Dirigenten: Christopher Brauckmann, Steffen Müller-Gabriel und Bernhard Steiner

Die beiden Leiter des Kölner Männer-Gesang-Vereins Bernhard Steiner und Christopher Brauckmann übernehmen gemeinsam mit Steffen Müller-Gabriel, Erster Kapellmeister am Stadttheater Hagen, die Orchestereinstudierung und die Dirigate.

 

Die Kostümbildnerin: Judith Peter

Die gebürtige Kölnerin studierte Modedesign an der Fachhochschule Trier und als Stipendiatin an der Universidad Politecnica in Madrid, wo sie 1995 ihr Diplom ablegte. Seitdem arbeitet Judith Peter freiberuflich und entwirft Kostüme für Oper, Musicals, Theater, Ballett, Film- und Fernsehproduktionen. Ihre Engagements führten sie in zahlreiche Theater im In- und Ausland, etwa ins kolumbianische Bogotá oder nach Oslo. Sie arbeitet für Institutionen wie die Volksoper Wien, das Opernhaus Graz, das Nationaltheater Mannheim, die Staatsoper Hannover, die Bad Hersfelder Festspiele oder die Komische Oper in Berlin. Ebenfalls seit 1995 entwirft Judith Peter jedes Jahr die Kostüme für die Gastspielproduktion der Cäcilia Wolkenburg an der Oper Köln.

 

Der Bühnenbildner: Tom Grasshoff

Nach einer Herrenschneiderlehre an den Städtischen Bühnen Osnabrück, folgte an der Fachhochschule Düsseldorf ein Architekturstudium mit dem Abschluss Dipl. – Ing. (FH) Architektur. Im Anschluss gab es eine Assistenz in der Ausstattung an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf/Duisburg und seit nunmehr über zwanzig Jahren ist er an zahlreiche großen Häusern erfolgreich in dem Bereich Bühnen – und Kostümbild tätig.

 

Die Choreograph:innen: Katrin Bachmann und Jens Hermes-Cédileau

Katrin Bachmann wurde 1976 in Köln geboren und nahm bereits als Kind Ballett- und Jazzunterricht. Sie wurde unter anderem von Peter Schnitzler ausgebildet, war Regimentstochter der Ehrengarde und leitet seit 2003 verschiedene Tanzgruppen in Köln, darunter auch die Tänzerinnen und Tänzer der Altstädter Köln. Die gelernte Physiotherapeutin engagiert sich seit 17 Jahren als Spendenengel für „Dat kölsche Hätz“ und unterstützt damit den Förderverein krebskranker Kinder Köln e.V.

Jens Hermes-Cédileau, Exerziermeister der Blauen Funken, tanzte bereits als Jugendlicher bei den „Kammerkätzchen und Kammerdienern“ des Schnüsse Tring 1901 e.V. bevor er Tanzoffizier der Blauen Funken wurde. 2003 nahm in Peter Schnitzler mit zum Ballett-Training des „Zillchens“. Heute choreographiert und trainiert Jens Hermes-Cédileau die Blauen Funken, Ehrengarde, Prinzen-Garde, Bürgergarde, Jan von Werth und Nippeser Bürgerwehr.

 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Public Cologne GmbH
Bild/Motiv: Teile des Ensembles in der Wolkenburg
Fotocredit: VVG